10.10.17

Enstehungsgeschichte der Insel Juist

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts hat sich die Insel Juist zu einem der beliebtesten Badeorte Deutschlands entwickelt. Mit steigenden Zahlen der Badegäste wurden Gebäude gebaut und die Infrastruktur erweitert. Lesen Sie nach, wie Juist zu dem heutigen herrlichen Urlaubsparadies wurde!


Juist – die Zauberinsel

Ursprünglich lässt sich der Name Juist vermutlich von dem Begriff güstherleiten, der mit „karg“ oder „unfruchtbar“ übersetzt werden kann. Eine Zeit lang konnte die Insel tatsächlich mit diesen Attributen beschrieben werden. Aufgrund ihrer länglichen Form wird sie heute häufig liebevoll als „Schönste Sandbank der Welt“ bezeichnet. 1990 verlieh die Kurverwaltung der Insel den namentlichen Zusatz Töwerland. Er war auch schon im 19. Jahrhundert einige Male für die Insel Juist verwendet worden. Das Wort töver stammt aus dem Mittelniederländischen und lässt sich mit „Zauber“ übersetzen.

Man geht davon aus, dass die Insel Juist bereits vor 1400 von ersten Bewohnern besiedelt wurde. 2002 wurde bei Ausgrabungen der Kopf eines Schweines gefunden, der vermutlich aus dem Jahr 1400 stammt. Zudem wurde die Insel Juist 1398 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt.

Mitte des 18. Jahrhunderts wohnten auf der Insel knapp 330 Einwohner. Ihren Lebensunterhalt verdienten sie oftmals als Seefahrer, indem sie auf Handels- oder Walfangschiffen beschäftigt waren.

Im Jahr 1840 wurde auf Juist das erste Seebad gegründet. Leider war es nicht sehr gut besucht, sodass es 1858 bereits wieder geschlossen werden musste. Das zweite Seebad, das man 1866 erbaute, konnte sich jedoch über eine höhere Besucherzahl freuen. Zeitgleich baute man ein Warm-badehaus, das ebenfalls großen Anklang bei den Gästen auf Juist fand. Im Jahr 1884 zählte Juist 700 Badegäste.

Juist entwickelte sich zunehmend zu einem äußerst beliebten Badeort. Nur wenige Jahre später konnten über 4500 Kur – und Tagesgäste auf der Insel verzeichnet werden. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurden das Rathaus, der Kurplatz und das Postgebäude erbaut. Man erweiterte die Infrastruktur und begann mit den Planungen eines Flugplatzes, der 1934 tatsächlich eingeweiht werden konnte.

Einen schweren Schlag erlitt die Insel Juist im zweiten Weltkrieg. Nur noch vereinzelt wurde die Insel von Kurgästen besucht. Zudem waren einige Häuser durch Bombenanschläge fast vollständig zerstört. Erst nach Ende des Krieges erfolgte eine Freigabe des Badebetriebes.

1978 wurde ein neuer Deich zum südlichen Teil des Wattenmeeres erbaut. Er erstreckt sich vom Ostdorf bis hin zur Billstraße. Auf dem Deich befindet sich eine schöne Fußgänger-promenade, die zum gemütlichen Bummeln einlädt.

1982 konnte der neu gebaute ortsnahe Hafen eingeweiht werden, der nun auch einen modernen Fähranleger besaß. Zudem wurde der Flugplatz modernisiert. So baute man 1991 eine neue, wesentlich längere und breitere Start- und Landebahn.